Lütte Kummedie

Über einen Informationsbesuch der Abteilung für niederdeutsche Sprache und Literatur an der Europa-Universität Flensburg konnte sich die Lütte Kummedie Harrislee freuen.

Dozent Robert Langhanke folgte mit rund 20 Studentinnen und Studenten der Einladung des 1.Vorsitzenden, Ulrich Scholl und war sehr angetan von der Olen Möhl als Spielstätte für plattdeutsche Bühnenstücke.

 

 

 

Ulrich Scholl und dessen Vorstandskollegen Ebba und Rainer Nielsen nutzen diese Gelegenheit, um auf das Theaterspielen als Sprachpflege und -vermittlung hinzuweisen.

Günter Hermann, ein langjähriger Wegbegleiter der Lütten Kummedie, erzählte von seinem Engagement als Sprachpate an der Zentralschule Harrislee und Buchautor von „Nie’e Leder för lütte Lüüd“  und fand viel Aufmerksamkeit als Komponist der Musicals“Vagel Gottlieb“; und „Zoff op’n Hoff un Mecker op’n Trecker.

Marion Höck und Klaus Torp boten Einblicke als Schauspieler im Amateurtheater und warben für die Verstärkung und Verjüngung der Spielkompanie, denn „ihr glaubt nicht, wie viel Spaß das gemeinsame Arbeiten an den Rollen und deren Darbietung auf der Bühne macht.“

 Gäste und Gastgeber waren sich in der Diskussion einig, dass das Plattdeutsche ein wachsende Bedeutung für die regionale Identität hat und es unbedingt Vermittlungsformate benötigt, die Jung wie Alt ansprechen.

 So wird nun an Veranstaltungen zum Hören und Sehen gearbeitet. Vorlese-Abende, Musikveranstaltungen, Workshops zum Sprachlernen und Schauspiel sowie natürlich das Aufführen von Theaterstücken.

„Emil schall heiraden“ ist für den Herbst in Arbeit und verspricht ein amüsantes Verwechslungsspiel über einen Junggesellen, der mit rund 40 Jahren nun endlich unter die Haube gebracht werden soll.

 

 Hier ein Bild von den Proben: Maike Schwarze als Rita Vogel und Carsten Henningsen als Emil Gallmeier.

 

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"Mit'nanner": Schreibwettbewerb "Vertell doch mal" startet wieder

Stand: 17.01.2025 05:00 Uhr

"Vertell doch mal" steht in den Startlöchern: Der 37. plattdeutsche Schreibwettbewerb von NDR, Radio Bremen und dem Ohnsorg-Theater steht unter dem Motto "Mit'nanner", also "Miteinander". Enie van de Meiklokjes ist Botschafterin des Wettbewerbs. Einsendeschluss ist am 1. März.

von Lina Martschin

Auch wenn die Moderatorin in Potsdam aufgewachsen ist, jetzt in Berlin lebt und kein Plattdeutsch spricht, ist Enie van de Meiklokjes die Sprache schon seit der Kindheit sehr vertraut, unter anderem vom Hamburger Ohnsorg-Theater: "Das ist für mich so ein ganz großes Ding. Ich habe das als kleines Kind immer im Fernsehen gesehen, meine Großeltern haben damit angefangen", sagt die 50-Jährige: "Und ich fand das sehr lustig und unterhaltsam. Ich habe es geliebt."

Die eigene Geschichte auf der großen Ohnsorg-Bühne

Nun darf sie sich genau hier umsehen, hinter den Kulissen im Kostümfundus stöbern, all die Requisiten bewundern - und: Bühnenluft schnuppern. Als sich der Vorhang zum Zuschauerraum öffnet, entfährt der neuen Botschafterin von "Vertell doch mal" ein lautes "Wow! Toll!" - immerhin kenne sie das alles nur von der anderen Seite.

Dass auf eben dieser Bühne, auf der in all den Jahren so viele Schauspielgrößen standen, bei der Abschlussgala im Juni die besten Geschichten vorgetragen werden, wäre zumindest für Enie van de Meiklokjes der größte Ansporn, mitzumachen:

"Man hat was im Kopf, schreibt es auf und dann ist nachher deine Geschichte fertig. Du hast sie zugemacht, du hast sie abgeschickt, und sie wird dann vorgetragen von jemandem, der das so perfekt liest. Ein Schauspieler, der das richtig vorträgt. Das ist wie ein Baby in der Hand zu haben: Man erfindet etwas Kleines und auf einmal bekommt es Beine und steht auf der Bühne. Das stelle ich mir großartig vor." Enie van de Meiklokjes

Ganz viele Ideen zum neuen Motto "Mit'nanner"

Als die Botschafterin das Motto der diesjährigen Auflage erfährt, sprudelt es aus ihr heraus: "Mit'nanner! Das ist ein schönes Wort. Da wird einem gleich warm ums Herz. Da denke ich an Streit, Liebe, Lachen, Essen. Irgendwelche schönen Erinnerungen, die man miteinander hatte." Es könne auch mit Tieren, der Natur, mit Kochen, Backen, Spielen und natürlich mit dem Alltag zu tun haben, überlegt Enie van de Meiklokjes.

Schier unendliche Möglichkeiten - und das gilt auch dieses Jahr wieder für die Geschichte, die Sie einreichen können: Ganz egal ob lustig, komisch, klamaukig, ob ironisch, spitz, zynisch, ob ernst, traurig, nachdenklich - alles ist möglich. Hauptsache, die Geschichte ist neu, auf Plattdeutsch, passt auf maximal eineinhalb Seiten und zum Motto.

Hier können Sie Ihre Geschichte für "Vertell doch mal" einreichen!

Alles, was Sie zu unserem plattdeutschen Schreibwettbewerb wissen müssen, können Sie hier ausführlich nachlesen.

Preisgelder in Höhe von mehr als 5.000 Euro gibt's zu gewinnen

Der NDR, Radio Bremen und das Ohnsorg-Theater richten den Wettbewerb schon zum 37. Mal gemeinsam aus. Nach dem Einsendeschluss am 1. März sichtet eine Jury alle Geschichten und wählt die 25 besten aus. Diese werden wieder in einem Buch zum Wettbewerb veröffentlicht, außerdem werden aus diesen Beiträgen die fünf Siegergeschichten ausgewählt.

Die werden dann bei der großen Gala im Ohnsorg-Theater am 22. Juni mit insgesamt 5.400 Euro Preisgeld prämiert, gemeinsam mit der besten Ü18-Geschichte - also "Ünner 18", unter 18.

Anregungen zum Thema in den kommenden Wochen im Programm

Und wenn Sie nun auf der Suche nach Inspiration zum Thema "Mit'nanner" sind, dann hören Sie ab sofort doch bei "Hör mal 'n beten to" rein: Die Autorinnen und Autoren unserer plattdeutschen Kolumne dürfen am Wettbewerb natürlich nicht teilnehmen - liefern in ihren Beiträgen in den kommenden Wochen aber immer wieder auch ihre Ideen zum Thema.

Botschafterin Enie van de Meiklokjes empfiehlt derweil, einfach die Augen offen zu halten: "Manchmal sind die alltäglichen Dinge, die passieren, schon irgendwie so bemerkenswert, dass man sie einfach festhalten sollte als Geschichte", meint sie.

Und aus ihrer ganz persönlichen Erfahrung gibt's auch noch einen Schreibtipp an die Hand: "Am besten immer alles tagsüber aufschreiben und sich das abends auf keinen Fall nochmal durchlesen. Dann fängt man nur an, wieder alles durchzustreichen, da sind die Gedanken einfach anders als tagsüber."

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